Frigerio: BGE 94 I 669, pp. 678, f

In 1962, Mr Frigerio was granted a concession for commercial passenger transport allowing him to operate ferry boats on the Rhine between Tössegg (Canton of Zürich) and Rüdlingen (Canton of Schaffhausen). The concession was later extended to include the journey between Tössegg and Eglisau (also Canton of Zürich).

However, in 1967, Mr Frigerio filed an action seeking a declaratory judgement stating that a concession was not necessary to operate a passenger transport business on the Rhine on the grounds of a bilateral Treaty between Switzerland and the Grand Duchy of Baden of 1879. The Treaty authorises the general use of the waterways of the Rhine and substantially limits the restrictions the Member states can impose on it. The relevant provisions of the Treaty read as follows:

Art. 1: Die Schiffahrt und Flossfahrt auf dem Rheine von Neuhausen bis unterhalb Basels soll jedermann gestattet sein; sie unterliegt nur denjenigen Beschränkungen, welche durch die Steuer- und Zollvorschriften sowie durch die polizeilichen Rücksichten auf die Sicherheit und Ordnung des Verkehrs geboten sind. […]
Art. 2: Die beiden Regierungen werden, jede für ihr Hoheitsgebiet, die zur Sicherheit und Ordnung der Schiffahrt und Flösserei erforderlichen polizeilichen Bestimmungen erlassen…”

However, the Federal Department of Transport, Communications and Energy, which decided on Mr Frigerio’s request in the first instance, dismissed it on the basis of the Federal Law on the Services of the Post of 1924, which provides for concessions to be granted for commercial passenger transport. This decision was appealed. The question put before the Swiss Supreme Court was how to resolve a conflict of norms between an International Treaty and a Federal Law. In this case, the Court was satisfied that the Federal Law would not take precedent over the Treaty obligation as this would have required an explicit intent to derogate from this obligation on the part of the legislator. The Court granted Mr Frigerio’s request, arguing that the Federal Law provision had to be interpreted in a manner consistent with the treaty obligation:

“Im Zweifel muss innerstaatliches Recht völkerrechtskonform ausgelegt werden; d.h. so, dass ein Widerspruch mit dem Völkerrecht nicht besteht. Diese Auslegungsregel erlaubt es, Konflikte zwischen den beiden Rechtsordnungen meistens zu vermeiden; sie entspricht den neuen Strömungen in Frankreich, in der Bundesrepublik Deutschland und in den Niederlanden […]. Zum gleichen Ergebnis kommt grundsätzlich auch der Bundesrat, wenn er ausführt, dass im Falle von Widersprüchen der völkerrechtliche Vertrag in der Regel der landesrechtlichen Gesetzgebung vorgehe […].

Das Postverkehrsgesetz hat abweichendes Staatsvertragsrecht nicht ausdrücklich vorbehalten. Weder der Wortlaut noch die Vorarbeiten deuten darauf hin, dass der Bundesgesetzgeber eine Ordnung schaffen wollte, die nicht im Einklang mit dem vorher von der Eidgenossenschaft abgeschlossenen Staatsvertrag stehen sollte. Der Bundesratsbeschluss vom 27. April 1959 über die regelmässige Beförderung von Personen mit Schiffen […] führt in Art. 1 Abs. 2 aus:

“Vorbehalten bleiben (hinsichtlich der Konzessionspflicht) die Bestimmungen internationaler Vereinbarungen über die Schiffahrt auf Grenzgewässern.”
Zum Erlass von Art. 1 Abs. 2 dieses Beschlusses war der Bundesrat ermächtigt. Art. 2 Abs. 2 PVG ordnet die Ausnahmen vom Postregal nicht abschliessend, sondern überlässt es dem Bundesrat, weitere Ausnahmen zu gestatten […]. Damit ermächtigt das Postverkehrsgesetz den Bundesrat insbesondere, die staatsvertraglich vereinbarten Befreiungen vom Postregal vorzubehalten.

Schon nach dem gesetzten (innerstaatlichen) Recht ist demzufolge Staatsvertragsrecht auf den vorliegenden Streitfall anzuwenden. Zum gleichen Ergebnis führt auch die Annahme, dass der Bundesgesetzgeber durch den Erlass des Postverkehrsgesetzes die völkerrechtlichen Verpflichtungen, die ihm aus dem Vertrag von 1879 erwachsen sind, nicht verletzen und die freie Schiffahrt auf dem Rhein zwischen Neuhausen und Basel stillschweigend vorbehalten wollte.“

This case expresses for Switzerland what the United States Supreme Court laid down in the Charmey Betsy. The obligation to construe domestic law in light and in accordance with international law emerged as a leading principle of interpretation and accounts for much of the influence of international law even if a particular norm is not given direct effect.